Eine aktuelle XING-Studie fand heraus, dass der Wunsch nach Weiterbildung oft an Zeit und Geld scheitert – warum Bildungsurlaub den Zugang vereinfachen kann. Und was auch hier in Zukunft noch mitgedacht werden muss. 

Die Hälfte der Deutschen (48%) möchte sich gerne mehr weiterbilden, hat dazu aber entweder nicht genug Zeit (ein Drittel) oder genügend Geld (42%) – zu diesem Ergebnis kommt die aktuelle XING Learning- & Skills-Studie 2023, die das Job-Netzwerk zusammen mit dem Marktforschungsinstituts Appinio im Februar veröffentlicht hat.

Weiterbildung in den Kinderschuhen: Bildungsurlaub zum Laufen bringen 

In der Studie wurden die Teilnehmenden auch zu ihrem Recht auf “Bildungsurlaub” befragt. Das Ergebnis hier:

  • Drei Viertel haben von ihrem Recht auf Bildungsurlaub noch nie Gebrauch gemacht
  • Bei Berufseinsteigern waren es sogar 89 Prozent

Das muss sich ändern, denn Bildungsurlaub ist die niedrigschwelligste Weiterbildungschance, die wir in Deutschland aktuell haben. Sie ist ein 360°-Weiterbildungstool, indem sie nicht nur inhaltlich individuelle Bedürfnisse von Beschäftigten matcht, sondern auch deren formellen individuellen Möglichkeiten berücksichtigt. Und das per Gesetz.

Warum? Sehen wir uns die zwei in der XING-Studie ausgemachten Hindernisse für Weiterbildung an: Zeit und Geld.

Weiterbildung vs. Zeit – wie Bildungsurlaub helfen kann 

Dank Bildungsurlaub stehen Beschäftigten – je nach Bundesland – 5-10 Tage Extraurlaub für Weiterbildung zur Verfügung. Per Gesetz. Jederzeit nutzbar. Und es muss weder extra Zeit während der Arbeit noch während der Freizeit dafür gefunden werden.

Bei vielen kommt an dieser Stelle vielleicht der leicht panisch-empörte Gedanke auf: “Das geht gar nicht, die Arbeitsbelastung bei uns ist so hoch, dass ich mir das gar nicht herausnehmen könnte!”

Darauf kann ich nur antworten: Wichtiges Argument, allerdings darf dieses nicht zum Dauerargument werden. Wer stets das Gefühl hat, dass die Arbeit ihm im Nacken sitzt, muss mittelfristig etwas ändern. Einen Bildungsurlaub als Pausekonpf zu nutzen kann da genau das Richtige sein.

Weiterbildung vs. Geld – wie Bildungsurlaub helfen kann 

Bildungsurlaub ist nicht nur Extraurlaub, sondern ein bezahlter Extraurlaub. Zwar zahlen Arbeitnehmende die Seminargebühr, Arbeitgebende allerdings für den Seminarzeitraum weiter das Gehalt.

Zudem werden Bildungsurlaubsseminare in verschiedenen Preisspannen angeboten: Vom VHS-Kurs vor Ort bis zum Sprachkurs im Ausland. Auf Bildungsurlauber.de haben wir genau aus diesem Grund einen Preisfilter für unsere Kurssuche entwickelt, damit man hier möglichst das Richtige für sich findet.

Bildungsurlaub 3.0 – aber auch hier bedarf es noch Entwicklung 

Doch auch, wenn Bildungsurlaub das niedrigschwelligste Weiterbildungsangebot Deutschlands ist, deckt es natürlich nicht alle Lebenssituationen ab. Deshalb braucht es auch hier ein Weiterdenken der Bildungsurlaubsgesetze. Um kurz drei Beispiele zu nennen:

  • Kaum Seminare bieten Kinderbetreuung an. Gerade für Alleinerziehende wird der Besuch einer Weiterbildung so erschwert.
  • Mit dem Ende der “Bildungsprämie” im Juni 2022, die Beschäftigte mit niedrigem Einkommen in ihrem Wunsch nach Weiterbildung gefördert hat, gibt es kein adäquates finanzielles Förderinstrument auf Bundesebene.
  • Bildungsurlaub steht Beschäftigten per Gesetz zu – aber was tun, wenn der Arbeitgebende trotzdem “nein” sagt? Vor Gericht ziehen? Dieser Schritt ist nicht realitätsnah. Beschäftigte müssen deshalb das Recht auf Weiterbildung einfordern und der Staat die Umsetzung überprüfen. 

In einem Satz … 

… Bildungsurlaub ist nicht die Lösung für jedes Weiterbildungsproblem, aber die Antwort auf viele.

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