Pro Bildungsurlaub Argumente finden ist einfach. Aber allen Argumenten voraus: Bildungsurlaub steht dir per Gesetz zu. Es ist dein Recht, als Bildungsurlaub zertifizierte Weiterbildungen wahrzunehmen. Dabei ist Bildungsurlaub keine Fehlzeit, sondern Förderung – denn neu gewonnene oder intensivierte Fähigkeiten dir, aber auch deinen Kolleg:innen und deinem Unternehmen zu Gute.
Argumente für Bildungsurlaub
Warum Bildungsurlaub?
Darum ist Bildungsurlaub wichtig
- Lernen endet nicht nach der Schule oder der Ausbildung – Lebenslanges Lernen ist ein Bedürfnis und eine Notwendigkeit, um den Anforderungen im Alltag und im Job gerecht zu werden. Trends wie Digitalisierung und Globalisierung stellen uns vor immer neue Herausforderungen. Im Bildungsurlaub erlangtes Wissen hilft, diese anzunehmen und zu meistern.
- Muskel-Skelett-Erkrankungen, wie zum Beispiel Rückenschmerzen, gehören zu den häufigsten Ursachen für Fehltage auf der Arbeit – Bildungsurlaube rund um Yoga oder Pilates helfen Schmerzen zu vermeiden oder zu lindern und die langfristige Leistungsfähigkeit von Beschäftigten zu erhalten. Es ist hochprofessionell sich um seine Gesundheit zu kümmern.
- Die Krankentage aufgrund psychischer Erkrankungen, wie Burn-out, Depression oder Angststörungen, erreichen jedes Jahr neue Höchststände. Gründe dafür sind unter anderem stetig wachsender Leistungsdruck oder eine gestörte Work-Life-Balance. Bildungsurlaub kann hier eine Brücke schlagen und Gesundheit und Arbeitskraft erhalten, indem Teilnehmende in den Seminaren Stress abbauen und lernen, präventiv mit Belastungen umzugehen. Gerade nach zum Beispiel einer stressigen Projektphase kann deshalb ein Bildungsurlaub rund um mentale Gesundheit die richtige Wahl sein. Du förderst Gesundheit und Zufriedenheit – in den Job kehrst du so leistungsfähiger zurück.
- Viele Menschen haben verlernt zu lernen oder verbinden damit negative Gefühle. Eine Bildungsurlaubserfahrung kann hier alte Verhaltensmuster aufbrechen und eine positive Lernkultur fördern. Wer sich zutraut Neues zu verstehen und anzupacken, macht auch im Job nicht nur Dienst nach Vorschrift, sondern übernimmt (Selbst)Verantwortung. Diese Erfahrung fördert Motivation und gleichzeitig den Mut zur Umsetzung.
- Bildungsurlaub ist eine Möglichkeit für Unternehmen New-Work-Ansätze in die Firmenkultur zu integrieren und so die Mitarbeiterbindung und -zufriedenheit durch Flexibilität, Vertrauen und Offenheit zu erhöhen.
- Bildungsurlaub vermittelt zudem auch soziale Kompetenzen – wie die Fähigkeit zur Kommunikation. Wer in heterogenen Gruppen lernt zu diskutieren und Konflikte zu lösen, der ist auch offener im gesellschaftlichen und beruflichen Miteinander und trägt zu einem guten Betriebsklima bei.
- Bildungsurlaub festigt das Vertrauen in die eigenen Fähigkeiten und vertieft diese. Eigenständiges, verantwortungsvolles Handeln wird dadurch gestärkt.
- Vielleicht besteht auch der Wunsch bei dir, Dich beruflich weiterzuentwickeln. Auch hier kann Bildungsurlaub wichtige Impulse zur Neuorientierung oder Wachstum setzen.
Das Gespräch mit der Chefin oder dem Chef: Diese Punkte sind wichtig
- Formuliere dein “Warum”: Zwar musst du deine Seminarwahl nicht erklären, dennoch hilft es oftmals transparent zu machen, was man sich von der Weiterbildung verspricht. Also: Welche neuen Fähigkeiten wirst du erlernen? Wie kannst du diese im Arbeitsalltag einbringen? Willst du mehr über Stressbewältigung lernen? Hast du Rückenschmerzen? …
- Weiß deine Chefin oder Chef, dass Bildungsurlaubsseminare offiziell zertifiziert sind? Nicht jedes Seminar ist ein Bildungsurlaub. Bildungsurlaube müssen offiziell vom jeweiligen Bundesland als Bildungsurlaub zertifiziert werden – dafür findet eine Qualitätsüberprüfung der Weiterbildung durch die Ministerien statt. Auch bei gesundheitsorientierten Weiterbildungen, die sich beispielsweise mit dem Erhalt der langfristigen Leistungsfähigkeit von Arbeitnehmenden beschäftigen, ist der berufliche Mehrwert damit immer gegeben. Die Anerkennung als Bildungsurlaub sollte dem Arbeitgebenden bei der Beantragung stets mit vorgelegt werden.
- Den Zeitraum gemeinsam festlegen: Es macht durchaus Sinn, den Zeitraum für den Bildungsurlaub gemeinsam mit der oder dem Vorgesetzten gemeinsam zu finden. So können betriebliche Bedürfnisse (Projektphasen, Urlaubsanträge,…) direkt mitgedacht werden.
- Unterstützung und Vertretung planen: Überlege dir, wie deine Aufgaben während deiner Abwesenheit abgedeckt werden können. Biete Lösungsvorschläge an.
Von Weiterbildung profitieren alle - immer
Pro Bildungsurlaub Argumente gibt es viele. Fest steht: Wer sich für Weiterbildung entscheidet, der hat auf jeden Fall schon gewonnen! Jeder Input und Impuls bringt dich auf deinem Weg weiter und deinen Zielen näher, sowohl im Alltag als auch im Job.
Aus deinem Bildungsurlaub wirst du motiviert, mit neuem Wissen und vielleicht ein paar guten Ideen an deinen Arbeitsplatz zurückkehren, von denen deine Kolleg:innen und das Unternehmen profitieren. Eine Win-win-Situation für alle Beteiligten, sofern sie sich offen und wertschätzend auf den Prozess Bildungsurlaub einlassen.